Full HD video, 26:32 min min., color, sound, language English
Performers: Sarah Bennani & Shahram Entekhabi
‘Dead Satellites’ ist ein Ausdruck, den Shahram Entekhabi für eine bestimmte Kultur innerhalb der Migrantenszene prägte. Im astro-wissenschaftlichen Kontext steht der Begriff ‘dead satellites’ für stillgelegte Satelliten, die als Allschrott noch immer um die Erde kreisen.
In diesem Zusammenhang jedoch bezieht sich der Titel auf Menschen, die ihre Heimat verlassen haben und in der neuen Umgebung bestimmte Kulturtraditionen ihrer Herkunftsländer über die Maßen praktizieren. Dadurch werden diese alten Traditionen in ihrer eigentlichen Bedeutung beraubt und in einer Art Mimikry in totaler Hypertrophierung zur Schau gestellt. Diese Maßlosigkeit mischt sich mit einem tiefen Unbehagen und Mißtrauen gegenüber der Kultur der ‘Gastgeberländer’. So entstehen ‘tote Satelliten’, die in doppelter Hinsicht entwurzelt sind: Ohne Bezug zu der gesellschaftlichen Realität in ihren Herkunfstländern und in teils selbstgewählter, teils erzwungener Isolation zur Situation im neuen Land.
Durch die EU-Erweiterung schüren sich derzeitig weitere rassengeprägte Spannungen unter den Migrantengruppen.
Die dreiteilige Videoarbeit ‘dead satellites’ beschreibt ein solches Paar, muslimischer Herkunft, mit einem eindeutig westlichen Styling, jedoch erfüllt von Hass gegen die ‘weiße’ Rasse in ihrer Umgebung. In drei Kapiteln, bint ‘amm (etwa ‘Vetternheirat’*), Jungle Fever (nach dem Film von Spike Lee, der die Anziehungskraft und Liebe zwischen den Rassen beschreibt) und Familycide (einem Ausdruck für Mord an Familienmitgliedern), verschärft sich das aus der Dead Satellite-Situation resultierende Konfliktpotential zwischen den Partnern, das in einem erbitterten Kampf ausartet.
* einer weitverbreiteten Praxis im Orient
"Dead Satellites" was exhibited at the following solo shows, among others:
2008: Dead Satellites, curator Malin Barth, Kunsthall 3,14 Bergen, Hordaland International Art Gallery, Bergen, Norwegen